SDR Schöninger Dienstleistungs- und Recyclingbetrieb
Insolvenz-Bangen um Jobs in Offlebener Recycling-Betrieb
Der Februar war kein guter Monat für den Schöninger Dienstleistungs- und Recycling-Betrieb aus Offleben in Kreis Helmstedt. Ein Auftragseinbruch habe dazu geführt, das der Geschäftsführer am 6. März einen Antrag auf Insolvenz stellte, sagte gestern der Insolvenzverwalter.
29 von 71 Arbeitnehmern sind bereits entlassen worden, sagte Nico Kämpfert vom vorläufigen Magdeburger Insolvenzverwalter Müller & Rautmann. Die verbliebenen Mitarbeiter bangen um ihre Jobs.
Das Amtsgericht Wolfsburg hatte den Insolvenzverwalter am 13. März bestellt. Voraussichtlich Ende April wird es entschieden, ob das Insolvenzverfahren eröffnet wird. Entscheidend dafür ist die finanzielle Lage des Unternehmens. Der Insolvenzverwalter prüft derzeit, ob der Betrieb zahlungsunfähig oder überschuldet ist. „Wir gehen davon aus, dass das Verfahren eröffnet wird.“
Das Unternehmen arbeitet laut Kämpfert vorerst weiter. Zu den Aufgaben zählen unter anderem Wertstoffrecycling, Industriemontage und die Entsorgung von Bauabfällen. Der Ankauf von Schrott und Altmetallen ruhe jedoch. „Für die 42 Mitarbeiter werden langfristige Fortführungsmöglichkeiten gesucht“, sagte der Insolvenzverwalter. Möglich sei, das Unternehmen mit einem neuen Investor fortzuführen oder es zu veräußern. Auch eine Auffanggesellschaft für die Mitarbeiter sei denkbar.
Im Januar hatten die Beschäftigten zuletzt ihren vollständigen Lohn erhalten. Durch eine sogenannte Insolvenzgeldvorfinanzierung konnte auch im Februar der vollständige Betrag gezahlt werden. Für März wird eine ähnliche Regelung derzeit mit der Agentur für Arbeit diskutiert, die dem zustimmen muss.
Seit dem 29. März darf Geschäftsführer Benno Kadzinski keine Entscheidungen für seinen Betrieb mehr treffen. Zu einer Stellungnahme war er gestern nicht zu erreichen. Auch die Hintergründe der schwachen Auftragslage des Offlebener Unternehmens blieben noch unklar.
Pressemitteilung vom 11.04.2012