Stahlbau-Löhne sind bis Ende Juni sicher
Der vom Magdeburger Amtsgericht bestellte Insolvenzverwalter für die finanziell ins Trudeln geratene Stahlbau Calbe GmbH ist nach eigenen Aussagen bestrebt, das Unternehmen zu erhalten. Die 78 Mitarbeiter sollen in den nächsten Tagen über die Zukunftsaussichten informiert werden.
Calbe: “Bereits in den ersten Tagen nach meinem Dienstantritt habe ich festgestellt, dass das Unternehmen über sehr gut ausgebildete Mitarbeiter verfügt, die ausgezeichnete Kompetenzen in der Metallbearbeitung haben”, sagt Heiko Rautmann aus Magdeburg, der am 28. Mai zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt wurde. Er hat sich nach eigenen Aussagen einen ersten Überblick über die Unternehmenslage verschafft und verhandelt derzeit intensiv mit vorhandenen Auftraggebern über die Fortführung des Geschäftsbetriebes.
“Mein Bestreben ist es, das Unternehmen und das dort vorhandene know-how zu erhalten.” Gleichwohl bewege sich die Stahlbau Calbe GmbH in einem schwierigen Marktumfeld, was den angestrebten Sanierungsprozess erheblich belasten würde, sagt der Betriebswirt in einer ersten Einschätzung. Dennoch zeigt sich Rautmann optimistisch, den Standort im Industriepark Calbe erhalten zu können: “Neben den vielen Gesprächen mit den wichtigsten Kunden befinde ich mich derzeit bereits in Kontakt mit potentiellen Investoren, die am Stahlbau Calbe interessiert sind.” Zu einer Erfolgsaussicht könne er zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Aussagen treffen. “Dies werden erst die weiterführenden Gespräche in den nächsten Wochen zeigen, die ich gerne und im Sinne des traditionsreichen Unternehmens führen werde”, erklärt Rautmann weiter. Er wolle die derzeit 78 Beschäftigten in den nächsten Tagen in einer Mitarbeiterversammlung über die aktuelle Situation und die Zukunftsaussichten informieren. Fest steht derzeit: Die Löhne sind mindestens bis Ablauf des Monats Juni gesichert.
Parallel dazu wird das Unternehmen zum Verkauf ausgeschrieben. Zugleich hebt Rautmann dabei das bisherige Engagement des Gesellschafters, Jürgen Preiss-Daimler, hervor: “Die Stahlbau Calbe GmbH hat kaum nennenswerte Fremdverbindlichkeiten. Die Verluste der vergangenen Zeit wurden jeweils vom Gesellschafter kompensiert.” Nun habe die weitere Verlustübernahme aber ein Ausmaß erreicht, das wirtschaftlich nicht mehr tragfähig sei, beschreibt der vorläufige Insolvenzverwalter auch den Umstand, dass der Gesellschafter das Unternehmen und dessen Verluste nunmehr nicht weiter finanzieren werde.